Zecken

Alle Jahre wieder: Zecken

Zecken gehören zu den Spinnentieren. Sie warten v.a. im hohem Gras und in Gebüschen
auf ihr nächsten „Opfer“.Sie reagieren dabei auf Erschütterung, das Kohlendioxid in der Ausatemluft und auf Körperwärme. Sie lassen sich fallen oder z.B. von Gräsern abstreifen oder krabbeln aktiv auf ihr Opfer. Praktisch alle warmblütigen Säugetiere kommen als Wirt in Frage.
Der Zeckenstich an sich ist meist unproblematisch, nur bei sehr schwerem Befall kann es u.U. zu einer Blutarmut kommen.Gelegentlich kann sich auch der Zeckenstich entzünden und zu einer Entzündung der Haut führen.
Gefährlicher aber ist die mögliche Übertragung von z.T. lebensbedrohlichen Erkrankungen wie: Babesiose, Borreliose, Anaplasmose und FSME.Viele Zecken können sogar mehrere dieser Erreger gleichzeitig in sich tragen.
Babesiose verläuft meist akut. Hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Konditions-und Gewichtsverlust folgen. Ganz typisch sind Blutarmut, Gelbsucht, Blutungen in den Schleimhäuten, Ödem und Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle, auch Zentralnervöse Störungen wie Epilesie und Bewegungsströrungen können auftreten.
Borreliose beim Hund äußert sich meist mit Lahmheiten einer oder mehrerer Gliedmaßen,teilweise mit Fieber verbunden. Die typischen Symtome(Hautrötung) beim Menschen fehlen beim Hund meist.
Die Anaplasmose äußert sich in meist unspezifischen Symptomen mit Lethargie, Fressunlust die bis zur Abmagerung des betroffenen Tieres führen kann, aber auch Lahmheiten, Blutarmut,Schleimhautblutungen oder Übelkeit, Bauchschmerzen sowie Zentralnervöse Symptome sind möglich.
FSME-Erkrankungen treten bei Hund und Katze eher selten auf.Es können aber im Falle einer Ansteckung ganz akut Krankheitsanzeichen wie hoher Fieber, zentralnervöse Ausfälle und übermäßige Schmerzempfindlichkeit auftreten.

Ganz allgemein lassen sich unterscheiden: Holzbock:Ixodes Ricinus, Auwaldzecke:Dermacenter reticulatus und die braune Hundezecke:Rhipicepahlus sanguineus.
Während der Holzbock v.a. von März bis Juni und dann nochmal von September bis November aktiv ist, sind Auwaldzecken sogar von Februar bis Dezember aktiv.Die braune Hundezecke kann aus dem Ausland nach Deutschland eingeschleppt werden und kann in Wohnräumen, Tierheimen und Hundezwingern ganzjährig vorkommen, dagegen hat sie bei kühler Witterung im Freien keine Überlebenschance.
Generell sollten Haustiere nach jedem Freigang gründlich untersucht werden und alle Zecken umgehend entfernt werden, da die Übertragung der Krankheitserreger meist erst einige Stunden nach dem Biss beginnt. Zur Entfernung empfehlen sich geeignete Instrumente wie Zeckenzangen oder Zeckenhaken,es sollte kein Öl oder Alkohol oder Klebstoff verwendet werden da dieser zwar die Atemöffnungen der Zecke verklebt aber während sie erstickt oder bei Quetschung vermehrt Krankheitserreger abgegeben werden.
Am besten wird die Zecke nah der Haut gefasst und unter gleichmäßigem Zug gerade heraus gezogen. Es kann schon mal eine halbe Minute dauern, da sich die Zecke in die Haut regelrecht einkittet, aber dann gleitet sie ganz leicht aus dem Stichkanal.
Nach der Entfernung sollte die Zecke getötet werden, ein wegspülen in der Toilette z.B. überleben sie nämlich.
Theoretisch ist es möglich die Zecke zur Untersuchung einzuschicken um zu prüfen ob sie Krankheitserreger enthält, das ist aber mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.
Da u.U. nicht alle Zecken sicher gefunden werden oder sie oft auch zu klein sind um sie gut zu fassen empfiehlt sich die Anwendung eines Zeckenschutzpräperates. Dabei ist zu beachten das das Mittel auch für die Tierart zugelassen ist, da z.B. manche Zeckenmittel für Hunde schwere Vergiftungserscheinungen bei Katzen auslösen können!
Generell lässt sich unterscheiden zwischen sogenannten Spot-On-Präperaten die auf die Haut aufgetragen werden müssen und dort zwischen 2-4 Wochen wirken und Halsbändern die meist mehrere Monate wirken.
Alle diese Präperate wirken zweifach: einerseits wirken sie repellierend, d.h. die Zecken werden abgeschreckt und andererseits werden die Zecken nach einiger Zeit abgetötet.
Eine Zeckenimpfung in dem Sinne gibt es derzeit nicht, aber einen Impfstoff gegen Borreliose ist erhältlich und kann die Übertragung der Borreliose effektiv reduzieren.
Neu ab 2014 gibt es auch Zeckenschutz in Tablettenform.
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Quellen und weitere Inormationen: www.esccap.de