Hundekrankheiten

Hundekrankheiten

Staupe
Wird durch das Staupevirus verursacht und kommt praktisch in allen Ländern vor, in denen Hunde gehalten werden. Die Ansteckung erfolgt direkt von Tier zu Tier oder indirekt über z.B. Schuhe oder Kleidung. Als erste Krankheitsanzeichen treten Fieber, Appetitlosigkeit und Mattigkeit auf, dazu kommen Augen-und Nasenausfluss, der dann zunehmend zähflüssiger und eitriger wird. Grade diese Sekrete sind hochansteckend und darin bleiben die Staupeviren auch in der Umwelt einige Zeit überlebensfähig! Im Weiteren kommen Erbrechen, wässriger-blutiger Durchfall (Darmstaupe) und/ oder Atembeschwerden mit Husten und Lungenentzündung (Lungenstaupe) hinzu. Als besonders gefürchtet gilt die nervöse Form der Staupe; dabei schädigt das Virus das Gehirn des Hundes, was zu krampfartigen Zuckungen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen und Lähmungen führt. Für die Hunde mit Nervenstaupe kommt oft jede Hilfe zu spät.

Ansteckende Leberentzündung
Auch eine Viruserkrankung (Hepatitisviren), die ganz ähnlich wie Staupe übertragen wird und zur ansteckenden Leberentzündung führt. Symptome sind allgemeine Mattigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, Nasen-und Augenausfluss und manchmal Bauchschmerzen und Durchfall. Es kommt zu einer Leberschädigung, die oft in einer Störung der Blutgerinnung gipfelt. Auch chronische Nierenschädigungen und Trübungen der Hornhaut bis Erblinden kommen als Folge der Erkrankung vor. Es kann zu ganz plötzlichen Todesfällen über Nacht unter Krämpfen kommen. Hunde die überleben behalten oft einen chronische Leberentzündung zurück.

Parvovirose
Ausgelöst durch das Parvovirus leiden erkrankte Hunde unter massiven Magendarmstörungen wie Erbrechen und Durchfall, letzterer oft auch blutig. Insbesondere mit dem Durchfall wird das Virus massenhaft ausgeschieden und ist in der Umwelt viele Monate überlebensfähig.Die Inkubationszeit beträgt 3-7 Tage. Überlebende Hunde behalten oft einen Herzschaden zurück.

Zwingerhusten
Bei dieser Erkrankung spielen unterschiedliche Viren (u.a. Parainfluenzavirus) und Bakterien (u.a. Bordetellen) eine Rolle. Symptome sind bellender Husten, eine Entzündung von Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien. Ansteckung erfolgt über engen Kontakt z.B. in Hundezwingern aber auch auf Hundeplätzen, im Tierheim oder in Hundepensionen bzw. auf Ausstellungen/ Messen.

Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche bzw. Weilsche Krankheit)
Errreger sind Bakterien namens Leptospiren. Diese leben in kleinen Nagetieren wie Mäusen und Ratten und werden von ihnen regelmäßig mit dem Harn ausgeschieden und verunreinigen Gewässer. Über Aufnahme desselbigen oder über kleine Haut-bzw.Schleimhautverletzungen kann der Erreger eindringen.Die Inkubationszeit beträgt ungefähr eine Woche.

Symptome sind allgemeine Schwäche, Fressunlust, Erbrechen, Gelbsucht, Muskelzittern, teilweise auch blutiger Durchfall oft in Verbindung mit einer Nierenentzündung.Auch eine Beteiligung der Lunge mit Husten und Atemnot ist möglich. Einige Leptospiren sind übrigens auch auf den Menschen übertragbar.

Tollwut
Wird durch infizierte Wildtiere (Fuchs, Marder und Fledermäuse) durch Biss übertragen. Diese Erkrankung verläuft sowohl für die betroffenen Tiere als auch uns Menschen immer tödlich.Es gibt keine Heilung! Behandlungsversuche beim Tier sind verboten wegen der starken Gefährdung des Menschen. Einzig die Impfung schützt. Das Virus infiziert über das Nervengewebe schließlich das Gehirn und ruft Verhaltensänderungen, Unruhe, Aggressivität, Schreckhaftigkeit, Speichelfluss und Beisswut/ Raserei hervor. Letztlich kommt es zu Lähmungserscheinungen und der Tod tritt ein. Nach Kontakt mit einem tollwutkranken Tier sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden! Weil die Tollwut auch für uns Menschen so gefährlich ist hat der Gesetzgeber angeordnet, dass an Tollwut erkrankte Tiere getötet werden müssen, das gilt auch wenn sie Kontakt mit tollwutkranken Tieren hatten. Es sei denn es besteht nachweislich eine Schutzimpfung.

Für einen gesetzlich anerkannten Impfschutz muss die Katze bzw. der Hund bei Impfung mindestens 12 Wochen alt sein und die Impfung muss 21 Tage zurückliegen und nach Angaben des Impfstoffherstellers alle 1-4 Jahre wiederholt werden. Auch für Auslandsreisen ist eine solche Impfung vorgeschrieben. Dort wird häufig ein lückenloser Impfschutz mit exakt 365tägigem Impfintervall verlangt.

Borreliose
Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch infizierte Zecken übertragen wird. Krankheitssymptome treten oft erst nach Wochen auf. Es kommt zu Gelenksentzündungen meist an verschiedenen Gelenken, die wechseln auftreten. Aber auch innere Organe wie Herz und Nieren können geschädigt werden. Eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich, aber oft langwierig und manchmal bleiben Spätschäden zurück. Ein Schutz bietet nur umfassender Zeckenschutz kombiniert mit einer Impfung.

Herpesviren
Wer mit seiner Hündin züchten will, hat vielleicht schon mal davon gehört. Bekannt ist diese Erkrankung auch unter dem Namen Welpensterben oder infektiöses Welpensterben.

Betroffen sind v.a. neugeborene Welpen. Die Welpen bekommen gelblichgrünen Durchfall und Erbrechen, dann stellen sie das Saugen ein und wimmern nur noch kläglich. Mitunter findet man auch Blutungen in der Haut und den Schleimhäuten. Für die Kleinen endet die Ansteckung oft tödlich. Sollte sich die Hündin in der Trächtigkeit anstecken kann es auch dazu führen, das die ungeborenen Welpen zu früh oder totgeboren werden. Die Hündin dagegen steckt die Krankheit oft gut weg.

Derzeit belegt eine Studie der Universität Leipzig das ca. jeder 3 Zuchthund betroffen ist.

Im Zweifelsfall sollte eine Hündin daher vor der Belegung auf Herpesvirus getestet werden, hat sie selbst noch keinen ausreichenden Antikörperspiegel, kann man sie impfen damit sie Antikörper bildet, die dann die ungeborenen Welpen schützen.